Daum & Eickhorn regelt die Nachfolge

4. Januar 2016

Bergische Morgenpost 04.01.2016 -Von Udo Teifel

Wermelskirchen. Die fünfte Generation hat jetzt bei Fleischwaren Daum & Eickhorn ihre Arbeit aufgenommen: Ute und Rainer Eickhorn, Eigentümer und geschäftsführende Gesellschafter des alt eingesessenen Unternehmens, haben einen dritten Gesellschafter in die Firma geholt.

 

Foto: Jürgen Moll

(Foto: Jürgen Moll)

Es ist Gerrit Schneider (31), der ein Drittel des Firmenwertes gekauft hat und nun seit dem 1. Januar als gleichberechtigter Gesellschafter eingestiegen ist.

„Ziel ist, dass Gerrit Schneider weitere Anteile übernimmt. Er soll eines Tages, in fünf bis acht Jahren, die Firma übernehmen“, erklärten Ute und Rainer Eickhorn im Gespräch mit dieser Zeitung.

Fleischwaren Daum & Eickhorn – das ist in Wermelskirchen der Begriff für Tradition und Qualität. Ute (54) und Rainer (55) Eickhorn sind die vierte Generation dieser Firma, die letztlich um 1900 in zwei Metzgereien begann. 1901 wurde Fleischwaren Daum vom Urgroßvater von Ute Eickhorn an der Kölner Straße gegründet. Die Metzgerei Gottschalk an der Eich von Rainer Eickhorns Großvater. 1988 erfolgte nach der Hochzeit von Ute Daum und Rainer Eickhorn der Zusammenschluss zu „Fleischwaren Daum & Eickhorn“.

Das Unternehmen hat heute drei Filialen in der Telegrafenstraße und auf der Eich und eine in Burscheid. In der Kölner Straße ist die Produktionsstätte der Firma. 49 Mitarbeiter sind in Voll- und Teilzeit beschäftigt, darunter sieben Metzger, unter ihnen drei Meister. Die ehemalige Metzgerei Gottschalk auf der unteren Eich ist heute nicht nur eine Filiale, dort ist auch die Salat- und Buffetküche.

Beide Gesellschafter arbeiten in der Firma mit: „Vieles entscheiden und machen wir gemeinsam. Und die Aufgabenteilung hat sich eingespielt“, sagen Ute und Rainer Eickhorn. Jetzt einen dritten Gesellschafter ins Unternehmen zu holen, hat einfache Gründe: „Man kann nie früh genug damit anfangen, die Nachfolge zu regeln. In der Familie ist niemand“, so die Eickhorns. Für das Ehepaar war früh klar: „Ein Gesellschafter soll gleich mit in die Entscheidungsfindung und Verantwortung genommen werden.“ Einen künftigen Nachfolger erst als Angestellten „zu prüfen“ und dann später als Gesellschafter einzubinden, kam für sie nicht in Frage.
Gerrit Schneider war für das Ehepaar Eickhorn kein Unbekannter. 2004 war er als Geselle im Unternehmen tätig, ging dann nach Odenthal, wo er verantwortlich tätig war. Schneider ist Wermelskirchener, verheiratet, hat zwei Kinder, wohnt in der Stadt und lernte bei Fleschenberg in Stumpf.
Vor zwei Jahren hatte Schneider bei Fleischwaren Daum & Eickhorn angeschrieben und gefragt, ob sie eine Stelle frei hätten. Zu dem Zeitpunkt nicht, aber der Kontakt riss nicht ab. Ende 2014 meldete sich Rainer Eickhorn bei ihm, man traf sich, und im Laufe des Gespräches kam der Gedanke, ob er nicht Nachfolger werden wolle.

Im Sommer 2015 fiel dann die Entscheidung, die Betriebsbewertung war abgeschlossen. Seit 1. Januar 2016 ist Gerrit Schneider im Unternehmen. „Die Aufgabenverteilung ist noch nicht entschieden. Gerrit Schneider ist im Verkauf versiert, jetzt soll er erst einmal unseren Produktionsablauf kennenlernen“, sagt Eickhorn. Er erhoffe sich einen Blick von außen auf den Betrieb: „Ich bin immer offen für Neues. Aber: Wir sind ein handwerklicher Produktionsbetrieb. Unser Produkt besticht durch Frische. Davon müssen wir uns abheben von unseren Mitbewerbern.“

Schneider sagte, er sei schon überrascht und gleichzeitig sehr erfreut über das Angebot gewesen. Wichtig sei, gemeinsam den Betrieb zu führen. „Fleischwaren Daum & Eickhorn hat eine lange Tradition. Es ist gut, nicht von heute auf morgen so einen Betrieb allein führen zu müssen.“ Eickhorns erklärten, dass das „Zwischenmenschliche“ gestimmt habe. „Die Chemie passt einfach.“

Quelle: RP


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